Die Mistel ( lateinisch "viscum album") hat in den letzten Jahren Karriere gemacht. Sie ist in den "Charts" für Naturheilverfahren ganz nach oben gerückt und nimmt als Immuntherapeutikum eine der vorderen Plätze ein. Nicht nur die anthroposophische sondern auch die Schulmedizin favorisiert die Mistel.
Der kugelige Mistelbusch ist eine eigenartige fast schon mythische Pflanze, die schmarotzend in Mitteleuropa auf verschiedenen Wirtsbäumen lebt. Nicht nur den keltischen Druiden bekannt durch Asterix und Obelix sondern auch den Griechen war die Mistel als allesumfassende Heilpflanze bekannt. Die moderne Forschung hat eindeutig den positiven Effekt auf das Immunsystem ( immunmodulierend ) nachgewiesen. Mistel-Lectine aktivieren weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und natürliche Killerzellen. Dadurch kommt es zum Absterben von Tumorzellen. Über eine Interleukinstimulation werden Endomorphine gebildet. Diese Hormone dämpfen Schmerzen und wirken stimmungsaufhellund.
Deshalb hat die Mistel Eingang in die Immun-Therapie gefunden. Aber nicht nur zur Behandlung gut und bösartiger Tumore sondern zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems oder zur Verbesserung der Lebensqualität hat die Mistel sich einen Namen gemacht.
Die Behandlung mit Mistel - Lektinen ist eine modulierende Reiztherapie. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisiert.
Um eine allergische Reaktion rechtzeitig zu erkennen, muß die Mistel vorher über einen einfachen Hauttest geprüft werden. Bei Kindern unter 12 Jahren, in der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Pflanze nicht eingesetzt werden.
Mistel Lektine werden 2 bis 3 pro Woche entweder unter die Haut ( subcutan ) oder in die Blutbahn ( intravenös ) gespritzt. Zu Beginn der Behandlung kann es als Zeichen der Aktivierung der Abwehr zu einem Temperaturanstieg kommen. Bei richtiger Anwendung treten Nebenwirkungen sehr selten auf. Die gute Verträglichkeit der Pflanze hat zur Etablierung der Behandlung erheblich beigetragen.
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